Klimafreundliche Mobilität: DVG startet Linienbetrieb von elf Wasserstoffbussen


Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG)
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG)

Stellen gemeinsam die neuen Wasserstoffbusse der DVG vor (v. l.): DVG-Technikvorstand Andreas Gutschek, Oliver Krischer, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg und Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR).

26. Februar 2025 | Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) arbeitet gemeinsam mit der Stadt Duisburg an der Modernisierung der Infrastruktur für einen zukunftsfähigen und nachhaltigen ÖPNV. In den vergangenen Jahren haben DVG und Stadt bereits viel erreicht. Ab dem 1. März 2025 erfolgt ein weiterer Schritt hin zu einem emissionsarmen öffentlichen Nahverkehr. Elf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenbusse werden dann im Linienbetrieb durch Duisburg fahren. Sie sorgen
emissionsfrei und leise für bessere Luft und weniger Lärm. Fahrgäste und Fahrpersonal profitieren von einer komfortablen und multifunktionalen Innenausstattung der 12 Meter langen Busse mit Klimatisierung, großzügigen Sondernutzungsflächen sowie Assistenzsystemen. Kurz vor dem Start des Linienbetriebs haben die DVG-Vorstände Marcus Wittig (Vorsitz) und Andreas Gutschek (Technik) heute im Beisein von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Oberbürgermeister Sören Link, und Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) die neuen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbusse der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Minister Oliver Krischer: „Wir wollen mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Das gelingt mit
attraktiven Angeboten im Nahverkehr und wie hier mit modernen Wasserstoffbussen. Das Land fördert die Umstellung auf klimafreundliche Antriebe. Ich freue mich, dass die neuen Wasserstoffbusse den Duisburger Stadtverkehr künftig klimafreundlicher machen.“

 

„Die neuen Wasserstoffbusse verbessern den Nahverkehr in unserer Stadt und sorgen für deutlich weniger Abgase. Dank der Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen kommen wir so in Duisburg der Verkehrswende mit smarten Lösungen ein großes Stück näher“, betont Oberbürgermeister Sören Link.

 

„Mein besonderer Dank gilt den Fördergebern, die diesen wichtigen Transformationsprozess mit erheblichen Mitteln unterstützt haben. Die Inbetriebnahme der ersten elf Wasserstoffbusse samt Wasserstoff-Tankanlage ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem komplett emissionsfreien Nahverkehr in Duisburg. Wir wollen als Verkehrsunternehmen diesen Weg weiter gehen. Dabei sind wir auch in Zukunft auf Fördergelder angewiesen. Denn ohne effektive Unterstützung von Bund und Land werden wir nicht in der Lage sein, diesen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Steigerung der Lebensqualität in Duisburg zu leisten“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG.

 

„Die umweltfreundlichen Wasserstoffbusse bieten für den Einsatz im ÖPNV gleich mehrere Vorteile. Mit Reichweiten von bis zu 400 Kilometern und kurzen Betankungszeiten sind sie so flexibel einsetzbar wie herkömmliche Busse. Geräuscharm und nahezu emissionsfrei leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung“, erläutert DVG-Technikvorstand Andreas Gutschek.

 

„Mit der Förderung von 25 wasserstoffbetriebenen Bussen samt Tankinfrastruktur für die Duisburger Verkehrsgesellschaft leisten das Land NRW und der VRR einmal mehr einen wichtigen Beitrag, um energieeffiziente Antriebssysteme alltags- und linientauglich zu machen. Denn die Transformation des ÖPNV hin zum Elektro- und Wasserstoffbetrieb ist ein nachhaltiger Beitrag zur Reduktion des lokalen Abgasausstoßes und somit ein wesentlicher Punkt für bessere Luft in den Städten. Darüber hinaus wird mit attraktiven und modernen Fahrzeugen die Akzeptanz des ÖPNV gesteigert und der Umweltverbund gestärkt“, erklärt Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR.

 

Gefördert mit Landesmitteln
Die DVG hat 25 Wasserstoffbusse im Juli 2023 bestellt. Der Bushersteller Solaris hat bereits elf Solobusse vom Typ Solaris Urbino 12 hydrogen an die DVG geliefert. Bis Ende 2025 werden vierzehn Gelenkbusse vom Typ Solaris Urbino 18 hydrogen die Busflotte erweitern. Die Anschaffung dieser 25 Wasserstoffbusse und die für den Betrieb erforderliche Wasserstoff-Tank- und Werkstattinfrastruktur ist für die DVG mit erheblichen Investitionen verbunden. Insgesamt investiert die DVG rund 20,5 Millionen Euro für die 25 Fahrzeuge und erhält dafür über den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) Fördermittel vom Land in Höhe von rund 7 Millionen Euro. Für die Tank- und Werkstattinfrastruktur sind rund 20 Millionen Euro Investitionen erforderlich, von denen rund 18 Millionen Euro vom Land gefördert werden. Die jetzt in Betrieb genommene mobile Wasserstoff-Tankstelle von Air Liquide wurde ohne Fördermittel angemietet. Sie überbrückt den Zeitraum, bis die geförderte fest installierte Wasserstoff-Tankstelle errichtet und in Betrieb genommen wird.

 

Wasserstoff-Busse mit neuester Technologie

Die Busse vom Typ Solaris Urbino hydrogen werden mit Wasserstoff betrieben, der gasförmig in den auf dem Fahrzeugdach platzierten Tanks gespeichert wird. Die elektrische Energie wird durch umgekehrte Elektrolyse erzeugt, in einer Batterie zwischengespeichert, und dann dem Elektro-Antrieb zugeführt. Die einzigen Nebenprodukte dieses Prozesses sind Wärme und Wasserdampf. In jedem Bus werden ultramoderne Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 Kilowatt und 100 Kilowatt verwendet. Der Antrieb besteht aus Traktionsmotoren mit jeweils 160 Kilowatt (Solowagen) und 240 Kilowatt (Gelenk) Leistung. Mit einer Tankfüllung erzielen die Busse eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern. Komfortable und sichere Ausstattung, mobilitätseingeschränkte Fahrgäste im Blick. In den vollklimatisierten Bussen empfängt die Fahrgäste ein freundlicher Innenraum. Die DVG hat mobilitätseingeschränkte Fahrgäste besonders im Blick. Im Bereich der zweiten Tür verfügen die Busse über gleich zwei Sondernutzungsflächen in Fahrtrichtung links und rechts für Rollstühle und Kinderwagen. Für weitere Fahrgäste sind in diesen Bereichen Klappsitze vorgesehen. TFT-Bildschirme informieren die Passagiere. Der Fahrpersonalarbeitsplatz ist ebenfalls komfortabel ausgestattet, unter anderem durch eine Klimatisierung, einen ebenfalls klimatisierten Sitz mit Lordoseunterstützung und einen elektrisch verstellbaren Innenspiegel. Sicherheit vermittelt eine Fahrpersonalkabinentür. Fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme warnen das Fahrpersonal, wenn Fußgänger oder Radfahrer in der Nähe des Fahrzeugs auftauchen. Eine Videoüberwachungsanlage sorgt für zusätzliche Sicherheit.